Wahlmüdigkeit?


    Blickwinkel


    Am 22. Oktober 2023 finden die Gesamterneuerungswahlen des Schweizer Parlaments statt. Wir sind also aufgerufen, die politischen Weichen unseres Landes für die nächsten vier Jahre und darüber hinaus neu zu stellen. Es ist demnach wieder einmal Zeit, sich über die Parteien und Politiker und Politikerinnen vertieft Gedanken zu machen. Wer hat 2019 was versprochen? Was wurde davon erreicht? Wie haben sich die Krisen (Corona, Krieg in der Ukraine, usw.) der letzten Jahre auf die Schweiz ausgewirkt? Wer hat wie reagiert? War dies in meinem Sinne? Welche Entscheide können und wollen wir finanzieren?

    Der Wahlkampf hat bereits begonnen. «Die Politiker versprechen mehr, als sie halten können, weil die Leute mehr verlangen, als sie erwarten dürfen» (Prof. Alexander Demandt, Althistoriker). Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Gewisse Politiker und Politikerinnen haben teilweise ihre eigenen Ziele und Agenden und auch die Parteien haben ihre zum Teil langfristigen Ziele. Ständig werden Versprechen gemacht, welche dann nicht eingehalten werden (können). Und dann wird nach Ausreden gesucht und es werden wiederum neue Versprechen gemacht.

    Das mag einer der Mitgründe sein, weshalb die Wahlbeteiligung im 20. Jahrhundert kontinuierlich zurückging. Bei den letzten Parlamentswahlen 2019 waren gerade einmal 45,1% der Stimmberechtigten an der Urne. Was ist mit der schweigenden Mehrheit von 54,9%? Ist diesen Mitbürgern und Mitbürgerinnen egal, wie es ihnen in Zukunft in unserem Heimatland geht?

    Die Herausforderungen werden in der Zukunft nicht weniger komplex. Tagträume und ereignisbezogene Schnellschüsse und Wendehälse haben in der Politik keinen Platz. Langfristiges und vorausschauendes Denken ist gefragt. Kontinuität. Ein Blick in einige andere Länder zeigt auf, welchen Schaden die Politik anrichten kann.

    Enttäuschung und Unzufriedenheit nützen nichts. Wenn wir und die stillschweigende Mehrheit etwas beibehalten oder ändern wollen, können und müssen wir das an der Urne tun.

    Unter anderen sollten wir uns folgende Fragen vor der Stimmabgabe beantworten:

    • Welche Schweiz stelle ich mir in den nächsten Jahren vor?
    • Wie soll sich die Schweiz weiterentwickeln?
    • Welche Themen sind mir wichtig?
    • Welche Partei und welche Politiker und Politikerinnen verkörpern meine Werte?
    • Sind die politischen Ideen finanzierbar?
    • Usw. usw.

    Machiavelli soll gesagt haben «Politik ist die Summe der Mittel, die nötig sind, um zur Macht zu kommen und sich an der Macht zu halten und um von der Macht den nützlichsten Gebrauch zu machen». So weit darf es bei uns nie kommen.

    Schlussfolgerung: Stimmberechtigte geht am 22. Oktober 2023 an die Urne!

    Giuseppe Nica,
    Verleger


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